Erneutes unnützes Abschlachten eines gefährdeten Hammerhaies in Palm Beach, Florida

Posted on August 26, 2010
Written by: Jim Abernethy

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(Sehen Sie sich zu diesem Thema auch das Video mit Jim Abernethy auf Current TVan.)

Heute erhielt ich die Information von einer erneuten, unnützen Tötung eines vom Aussterben bedrohten Tieres in der Sailfish Marina.

Als ich in dem Yachthafen ankam, fand ich dort einen ca. 3 Meter großen weiblichen Bogenstirn-Hammerhai -- möglicherweise schwanger -- verlassen in der prallen Sonne auf dem Dock liegen. Das Dockpersonal informierte mich, dass der Hai -- dieses vom Aussterben bedrohte Geschöpf -- von Kapitän John Krohn auf der Boomerang, einem 13 Meter langen Sportfischerboot, an Land gebracht worden war. Kapitän Krohn hatte zu diesem Zeitpunkt bereits den Yachthafen verlassen.

Haie wie dieser Bogenstirn-Hammerhai lebten bereits vor hunderten von Millionen Jahren in unseren Ozeanen und sind für die Aufrechterhaltung eines gesunden Meeres absolut notwendig. In den vergangen dreißig Jahren hat jedoch die Zahl der Hammerhaie um über 80% abgenommen.**

Der kommerzielle Fang, hauptsächlich wegen ihrer Flossen, und gedankenlose und verschwenderische Praktiken, wie wir sie heute wieder gesehen haben, bringen die Haie kontinuierlich immer näher an den Abgrund des Aussterbens. Haie legen keine Millionen von Eier, wie es andere Fischarten tun -- sie bringen eine kleine Anzahl an lebenden Jungen zur Welt, ähnlich wie es auch die Säugetiere tun. Dies macht sie jedoch extrem verletzlich und wenn ihre Populationen beinahe ganz ausgelöscht sind, können sie sich davon auch nicht mehr erholen.

Was treibt jemanden dazu, solch ein schönes und stark gefährdetes Tier aus absolut keinem vernünftigen Grund zu töten?


  • Bogenstirn-Hammerhaie sind vom Aussterben bedrohte Tiere. Sie werden in der Roten Liste der IUCN (International Union for the Conservation of Nature) als „Endangered“ gelistet, dessen Definition „sehr hohes Risiko des Aussterbens“ ist. (http://www.iucnredlist.org/apps/redlist/details/39385/0)

    Das Töten eines solch großen, möglicherweise sogar schwangeren weiblichen Hammerhaies ist besonders verheerend. Es gibt nur noch eine geringe Anzahl an erwachsenen Weibchen und die sollten geschützt sein, damit die jetzigen Polulationen erhalten bleiben und sich erholen können.
  • Haie dieser Größe sind nicht zum Verzehr geeignet, da sie hohe Mengen an Quecksilber und anderen Giften in ihren Körpern einlagern. Die Gesundheitsbehörde von Florida warnt in ihrer Broschüre „Your Guide to Eating Fish Caught in Florida“ im Bezug auf Haie:

    • Alle Küstengewässer: Haie, alle Arten die größer als 1 Meter sind: NICHT ESSEN

      Es ist offensichtlich, dass niemand die Absicht hatte, den Hai zu essen, da Kapitän Krohn von der Boomerang den toten Hai am Dock zurückließ.
  • Es ist verboten, einen Fisch zu töten, den man nicht essen will.Dies nennt man vorsätzliches und mutwilliges Verschwenden von Wildtieren und ist nach dem Gesetz von Florida verboten.

    Fl Statues 379.2421
    Fischer und Ausrüstung; Vorschrift.
  • — (4) ZURÜCKSETZEN VON FISCHEN IN DAS WASSER—Alle Personen, die Speisefische aus jeglichen Gewässern dieses Staates durch die Verwendung von Ringwaden, Netzen oder anderen Fischereiutensilien entnehmen, und diese aufgrund ihrer Größe oder anderen Gründen nicht verwenden können, sollen diese Fische unverzüglich wieder freilassen und dem Wasser dem sie entnommen wurden, wieder zuführen. Keiner dieser Fische darf an einem Ufer, an der Küste, Strand oder anderem Platz außerhalb des Wassers platziert oder deponiert werden.

Also was treibt jemanden dazu, solch ein schönes und stark gefährdetes Tier aus absolut keinem vernünftigen Grund zu töten?

  • Der Grund könnte sein, dass man den potenziellen Verkauf an einen Tierpräparator als eine Trophäe für die heimische Wand vorantreiben wollte. Es ist ein wohlbekannter Fakt, dass die Kapitäne von den Tierpräparatoren eine Provision für den Verkauf bekommen. Das tote Tier wird häufig als Druckmittel verwendet, um doch noch zu einem Verkauf zu kommen, damit es nicht als eine totale Verschwendung angesehen werden muss. Doch es ist ebenfalls auch bekannt, dass die Präparatoren heutzutage überhaupt keine Körperteile der Tiere mehr verwenden. Sie vermessen den Körper lediglich und fertigen dann eine Replik aus Fiberglas anhand bereits vorhandener Formen an.


Der kommerzielle Fang, hauptsächlich wegen ihrer Flossen, und gedankenlose und verschwenderische Praktiken, wie wir sie heute wieder gesehen haben, bringen die Haie kontinuierlich immer näher an den Abgrund des Aussterbens. Haie legen keine Millionen von Eier, wie es andere Fischarten tun – sie bringen eine kleine Anzahl an lebenden Jungen zur Welt, ähnlich wie es auch die Säugetiere tun. Dies macht sie jedoch extrem verletzlich und wenn ihre Populationen beinahe ganz ausgelöscht sind, können sie sich davon auch nicht mehr erholen.

Hammerhaie brauchen einen gesetzlichen Schutz vor jeglicher Form des Fischfangs. Die Florida Fish and Wildlife Conservation Commission überlegt dieses Jahr, Hammerhaie in die Liste der verbotenen Tierarten aufzunehmen. Ich bin hoch erfreut, dass sie die Notwendigkeit des Schutzes dieser Tiere erkannt hat und hoffe, dass die Aufnahme in die Liste schnell vonstatten geht.

Aber Florida ist nur einer von vielen Staaten. Die Hammerhaie brauchen ganz verzweifelt landesweiten und auch internationalen Schutz!!

Alle Fotos sind von Jim Abernethy.


References

** Stock Assessment of Scalloped Hammerheads in the Western North Atlantic Ocean and Gulf of Mexico – Christopher G. Hayes, Yan Jiao, Enric Cortes – North American Journal of Fisheries Management – 29:1406-1417, 2009.  “The present study is the first species-specific assessment of scalloped hammerheads in the western North Atlantic Ocean and Gulf of Mexico, and it synthesizes all available data.” P. 1407

"The level of population depletion (relative to 1981) found in the present study (83%) is similar to that found by Baum et al. (2003), who estimated an 89% decline in the western North Atlantic Ocean population of scalloped hammerheads during 1986–2000, based on pelagic longline logbook data.” P. 1415