Durch industrielle Prozesse, Landwirtschaft und Haushaltsabwässer gelangen zahlreiche Schadstoffe in die aquatischen Systeme unserer Erde.
Vor allem lipophile („fettliebende“) Stoffe lagern sich in den Geweben ein und sammeln sich so über die Nahrungsketten an.
Spricht man von akkumulierenden (sich anreichernden) Umweltschadstoffen stößt man auf den Begriff POPs (persitant organic polluntants) - persistente (beständig) organische Schadstoffe. Diese Chemikalien werden nur schwer abgebaut, reichern sich über die Nahrungsketten an und haben eine potentiell schädliche Wirkung für den Menschen.
Sogenannte PCBs (polychlorierte Biphenyle) stellen eine größere Gruppe der POPs dar.
Sie wurden in der Industrie als Isolierflüssigkeiten in Transformatoren, Kondensatoren, Flammschutzmittel und Weichmacher in lacken und Farben eingesetzt. In Deutschland sind sie seit 1989 verboten.
Auch Schwermetalle lassen sich in der Umwelt nachweisen und haben sich vor allem durch industrielle Prozesse verbreitet.
Neben PCBs und Schwermetallen ist das Methylquecksilber in den letzten Jahren mehr und mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt.
Methylquecksilber ist eine organische Form des Metalls Quecksilber, welches über mikrobielle Prozesse im Meer gebildet wird.
Methylquecksilber (genauer Monomethylquecksilber) ist um ein Vielfaches giftiger als „normales“ Quecksilber.
Diese Substanz lagert sich in den Membranen ein und reichert sich so über die Nahrungskette an.
Generell gilt: je länger die Nahrungskette, desto größer die Anreicherung an persistenten Schadstoffe.
Haie stehen am Ende der marinen Nahrungskette und somit auch am Ende der Anreicherung von Schadstoffen. (Mal abgesehen vom Menschen, der ja bekanntlich so ziemlich Alles isst.)
Untersuchungen an verschiedenen Haiarten weltweit konnten zeigen, dass sich Methylquecksilber, ebenso PCB und Schwermetalle in den Topräubern ansammelt.
Dabei können Rückschlüsse auf Nahrungsökologie und Vorkommen der Haie geschlossen werden.
Denn wie bereits erwähnt: je länger die Nahrungskette, desto größer der Gehalt an Methylquecksilber.
Genauere Untersuchungen auf die direkten Auswirkungen von Methylquecksilber und Co. fehlen und sind schwierig durchzuführen.
Aus Laborversuchen weiß man, dass PCB, Schwermetalle und Methylquecksilber das Nervensystem schädigen. Einige PCBs wirken auch als sogenannte „endokrine Disruptoren“, was bedeutet, dass sie eine hormonähnliche Wirkung haben.
Sowohl PCBs als auch Methylquecksilber stehen in Verdacht Krebs zu erzeugen...Methylquecksilber zielt dabei vor allem auf die Niere.
Methylquecksilber birgt aber noch weitere Gefahren, gerade für den Menschen.
Methylquecksilber passiert ungehindert die Plancenta- Schranke und schädigt das Nervensystem des Ungeborenen.
Man konnte feststellen, dass sich Methylquecksilber bei Haien vor allem im Muskelgewebe anhäuft, während PCBs und Schwermetalle eher in der Leber zu finden sind. Dies hängt oftmals von körpereigene Stoffwechselvorgängen und den chemischen Eigenschaften der jeweiligen Schadstoffe ab.
Das Meer sollte eigentlich unser größter Schatz sein...keine Mülldeponie.
Nicht nur Haie leiden unter der zunehmenden Verschmutzung. Schildkröten ersticken an Plastiktüten, Fische und Vögel verhungern mit einem Magen voller Plastik, Tiere verenden in Müllresten und kaputten Netzten.