Werden Sie einer von
Laien-Wissenschaftlern,
die Haie zählen.
Denn jeder Hai zählt!
Hier findest Du Antworten zu häufig gestellten Fragen über SharksCount
Photo Credit: Jim AbernethyÜbersetzung von Nadine Dirksen
Nein. SharksCount ist ganz einfach und daher nicht auf das Tauchen mit Atemgerät beschränkt. Haie zählen kannst Du auch beim Freizeittauchen, Schnorcheln oder Fischen (am besten Catch and Release), ganz egal ob Du in dem Gebiet wohnst oder nur gerade zu Besuch da bist.
Schick uns eine E-Mail an sharkscount@sharksavers.org und sag uns darin, wo Du meistens zum Tauchen hingehst. Wir nehmen Dich dann in unsere stetig anwachsende Liste von weltweit aktiven Haizählern auf. Wir werden Dich und das gesamte Team auf dem Laufenden halten und regelmäßig mit Datenblättern und Merkmalslisten versorgen. Vielen Dank für Deine Teilnahme!
Auf jeden Fall! Bitte einfach Deinen Tauchclub oder Tauchladen, SharksCount in ihr jeweiliges Aktivitätenangebot aufzunehmen. Wir stellen dann das gesamte Umfragematerial zur Verfügung und bieten auf Anfrage auch Schulungen an. Mehr Informationen bekommst Du über sharkscount@sharksavers.org.
Das ist eine sehr wichtige Frage! Es handelt sich hier um sensible Informationen, die sehr leicht Aufschluss über vorhandene Haibestände geben. Die Bestände könnten mithilfe dieser Informationen schnell und gewinnbringend ausgebeutet werden, sei es legal oder illegal. Darum muss das Risiko des Missbrauchs Deiner Daten unbedingt vermieden werden. Denke also immer daran Dir diese Frage bewusst zu machen, bevor Du Daten über Haie oder auch andere Meerestiere, die kommerziell gefangen werden, weitergibst - gerade im Internet!
Wir haben drei strikte Richtlinien zum Schutz Deiner Haisichtungsdaten etabliert, insbesondere wenn diese Daten die Sichtungsorte beinhalten.
1. Wenn wir die Daten kartografieren, um sie auf unserer Website visuell zur Verfügung zu stellen, werden die Spezies und die Anzahl der Sichtungen nur nach Region, nicht jedoch mit genauen Ortsangaben veröffentlicht. Wir machen dies einerseits zum Schutz der Haibestände und andererseits, um mögliche Eigentumsrechte an Tauchgründen zu berücksichtigen.
2. Für alle über das SharksCount-Programm gesammelten und gespeicherten Daten verwenden wir eine 256 Bit-Verschlüsselung.
3. Jeder Teilnehmer muss sich bei Shark Savers registrieren und sich mit einem einmaligen Benutzernamen und zugehörigem Passwort anmelden, um online Daten einzureichen.
Die Sicherheit der Haibestände, die Du bei Deinen Tauchgängen entdeckst, hat für uns höchste Priorität. Solltest Du Bedenken oder Fragen haben, teile uns diese bitte über sharkscount@sharksavers.org mit.
Der Begriff "Shifting Baseline", also die Verschiebung der Ausgangssituation, bezieht sich darauf, wie wir unsere natürliche Umgebung in ihrem heutigen Zustand betrachten. Bei dieser Betrachtung lassen wir oftmals den früheren Zustand der Lebewesen oder ihrer Lebensräume außer Acht. Wir messen daher Veränderungen an einer "Baseline" - einer Ausgangssituation - ,die sich jedoch in vielen Fällen bereits geändert oder verschlechtert hat. Ursprünglich hat der Meeresbiologe Daniel Pauly diesen Begriff 1995 während seiner Tätigkeit an der University of British Columbia geprägt.
Wenn man bedenkt, dass in den vergangenen Jahrzehnten die Haibestände in manchen Gegenden um 90% oder sogar mehr geschrumpft sind, wird klar wie wichtig die korrekte Festlegung der Ausgangssituation ist. Trotzdem kann es dem Tauchanfänger passieren, dass er die Anzahl der Haie, die er in seinen jeweiligen Tauchgründen antrifft, als "normalen" Maßstab empfindet. Für mehr Informationen zu diesem Thema haben wir unten auf der Seite verwandte Artikel und wissenschaftliche Publikationen aufgelistet.
S.K. Papworth, Rist J., CoadL., and Milner-Gulland E.J. 2009. Ecology and Organismal Biology. 2:2: 93 http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1755-263X.2009.00049.x/abstract
Jeremy B.C. Jackson and Nancy Knowlton. 2008. Shifting baselines, local impacts, and global change on coral reefs. PLoS Biology. 6.2: 215. http://www.plosbiology.org/article/info:doi/10.1371/journal.pbio.0060054
http://www.tcpalm.com/news/2012/may/29/historical-vignettes-of-martin-county-salerno-shar/
S. A. Sandin et al., Baselines and Degradation of Coral Reefs in the Northern Line Islands. PLoS ONE 3, e1548 (2008). http://www.plosone.org/article/info:doi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0001548
M.R. Heithaus, Burkholder, D., Hueter, R.E., Heithaus, L.I., Pratt, Jr., H.L., and Carrier, J.C. 2007. Spatial and temporal variation in shark communities of the lower Florida Keys and evidence for historical population declines. Canadian Journal of Fisheries and Aquatic Sciences, 64: 1302-1313.
Baum, J.K. & Myers, R.A. (2004). Shifting baselines and the decline of pelagic sharks in the Gulf of Mexico. Ecol. Lett., 7, 135–145.
Ecological extinction and evolution in the brave new ocean. Jeremy B. C. Jackson
Cascading Effects of the Loss of Apex Predatory Sharks from a Coastal Ocean. Ransom A. Myers, Julia K. Baum, Travis D. Shepherd, Sean P. Powers, Charles H. Peterson. 2007. VOL 315. SCIENCE. www.sciencemag.org http://www.sciencemag.org/content/315/5820/1846.short
How severe are shark population decreases, and how do we know? By WhySharksMatter, on April 19th, 2012 http://www.southernfriedscience.com/?p=12947
An open letter concerning the unsustainability of shark finning. White Shark Conservation Trust. 29. May 2012 http://sharkyear.com/2012/an-open-letter-concerning-the-unsustainability-of-shark-finning.html#.T8s-IZWSPY8.facebook
Shifting Baselines - How Can We Protect The Future Of The Oceans If We Don’t Know The Past? Randy Olson, 2006 http://www.patagonia.com/us/patagonia.go?assetid=8295
"Nulldaten" zeigen das Fehlen von etwas auf - in diesem Fall Haie. Dies sind extrem wichtige Informationen für das SharksCount-Programm, weil sie unabdingbar für das Vorantreiben von Schutzmaßnahmen sind. Wenn Du auf Deinem Tauchgang gar keine Haie siehst, vermerke dies bitte auf Deinem Datenblatt und reiche es bei uns ein.
Jede Information, die Du beim Tauchen sammelst, ist wertvoll!
Es ist also wichtig, auch die Nulldaten zu sammeln. Wenn Taucher die Spezies, die sie antreffen, notieren, dann heißt das, dass diese Notizen lediglich das Vorhandensein bestimmter Arten widerspiegeln. Allerdings ist es genauso essentiell, die Abwesenheit bestimmter Spezies festzuhalten, wie eben die von Haien. Heutzutage sind Haie in Gegenden, in denen sie früher zahlreich vorhanden waren, nur noch vereinzelt anzutreffen. Die gesammelten Daten über das Vorkommen oder Fehlen von Haien helfen Forschern dabei, eine Grundlage, oder "Baseline", für den Bestand festzulegen.
Solche Informationen über das Vorkommen oder Fehlen von Arten helfen auch dabei, menschliche Einflüsse auf Haibestände wissenschaftlich zu bewerten. Beispielsweise zeigen diese Daten die Verbreitung und Häufigkeit von Haien in Küstengegenden auf. Grundsätzlich kann man sagen, dass in dicht besiedelten Gegenden mit hoher Fischereiaktivität größere Haiarten selten oder gar nicht mehr vorkommen.
Die Informationen, die Du dem SharksCount-Programm zur Verfügung stellst, helfen Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern dabei, den Verlust von noch mehr Haien zu vermeiden. So können zum Beispiel Schutzgebiete ausgewiesen werden und der Erfolg von Strategien zum Haischutz kann bewertet werden, die Bevölkerung kann über saisonale oder ständige Haivorkommen in den sie betreffenden Gebieten und Tauchgründen informiert werden, und nicht zuletzt wird auch die Langzeiterforschung von Beständen ermöglicht.
Noch mehr Informationen bietet die nachstehende Themensammlung.
Stallings C (2009) Fishery-independent data reveal negative effect of human population density on Caribbean predatory fish communities. Plos One 4: e5333.
C. A. M. Ward-Paige, C.; Lotze, H. K.; Pattengill-Semmens, C.;, L. A.-C. McClenachan, E.; Myers, R. A. , Large-Scale Absence of Sharks on Reefs in the Greater- Caribbean: A Footprint of Human Pressures. PLoS ONE 5, (2010).
http://www.plosone.org/article/info:doi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0011968
C. A. a. L. Ward-Paige, Heike K. , Assessing the Value of Recreational Divers for Censusing Elasmobranchs. PLoS ONE 6, (2011).
http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0025609